Seit Beginn der 1990-er Jahre engagierte sich der ehemalige Bergmann für das traditionelle Motocross auf dem Eyller-Berg-Kurs. Insbesondere bei der Vorbereitung der Rennen am 1. Mai war er gemeinsam mit Jupp Hausmann das Rückgrat des Bahnbauteams.
Gleich zu Beginn seiner Arbeit stand die letzte große Umgestaltung der Motocrossbahn auf der Agenda, um den wachsenden Anforderungen durch das professioneller werdende Motocross und die damit verbundenen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Die handwerklichen Kenntnisse durch seine bergmännische Arbeit waren insbesondere bei Konstruktion der neuen Tunneldurchfahrt dann überaus hilfreich.
Gerade das Thema Sicherheit lag Wolfgang Nurkowski, geprägt durch seine Arbeit als „Wettermann“ unter Tage, immer am Herzen. Besonders akribisch kümmerte er sich um die Einzäunung der Piste, um die Zuschauer bestmöglich zu schützen. Das brachte ihm alsbald den Spitznamen „Zaunkönig“ ein, unter dem ihn die meisten Clubmitglieder kannten. Er hatte die gesamte Strecke und die erforderlichen Arbeiten stets im Kopf, so dass ein Plan verzichtbar war.
In den zwei Jahrzehnten hat Wolfgang Nurkowski es verstanden sowohl Altersgenossen als auch Jugendliche rau aber herzlich anzusprechen und sie zur Mithilfe zu motivieren. Nach getaner Arbeit gab es für die Jugendlichen ein traditionelles Lagerfeuer an dem Stockwurst gegrillt wurde und für Senioren ein Bier.
Das Team wurde im Laufe der Jahre durch Rolf Bekkering und Lutz Szynka verstärkt, die dann nach dem Ausscheiden von Wolfgang Nurkowski die Aufgaben übernahmen.
Der Kamp-Lintforter begann sein Arbeitsleben als 14-Jähriger auf dem Bergwerk Friedrich-Heinrich und arbeitete bis zum 50 Lebensjahr unter Tage vor Ort. Die letzten Jahre vor seiner Pensionierung im Alter von 55 Jahren überwachte er als „Wettermann“ die Umgebungsbedingungen für die harte Arbeit unter Tage. Dabei hatte der altgediente Bergmann das ein oder andere Mal ein Herz für die Kumpel. Er interpretierte die Messwerte recht großzügig, so dass die Kumpel manche Schicht vorzeitig aus dem Schacht ausfahren durften.
Mit Beginn der Rente konnte sich der Vater von vier Töchtern dann intensiv seinem Schrebergarten widmen und zudem fand er auf der Motocrossbahn eine herausfordernde ehrenamtliche Beschäftigung.
Wolfgang Nurkowski verstarb am 11. Februar 2021 im Alter von 86 Jahren. Zur gemeinsamen Abschiednahme am 27. Februar 2021 um 10 Uhr treffen sich Familie, Freunde und Weggefährten in der Abeitkirche Kamp.
Die Mitglieder des ADAC Motorclub Kamp-Lintfort werden ihn als Mann, der sich stets vorbildlich für den Verein eingesetzt hat, in guter Erinnerung behalten.