Motorclub trauert um Lutz Szynka


Motorclub trauert um Lutz Szynka

Lutz Szynka verstarb nach längerer Krankheit am 17. Februar 2021 im Alter von 78 Jahren.

Über zwei Jahrzehnte war er dem ADAC Motorclub Kamp-Lintfort durch sein ehrenamtliches Engagement eng verbunden. Der Kamp-Lintforter war einer jener Enthusiasten, ohne die Vereine kleine und große Events nicht organisieren könnten. Das gilt auch in besonderer Weise für das Motocross am 1.Mai auf dem Eyller-Berg-Kurs.

Ende der 90-er Jahre wurde der pensionierte Bergmann vom damaligen Schatzmeister des Clubs und Freund der Familie, Jürgen Ei, für eine Mitarbeit beim Motocross angesprochen. Lutz Szynka ließ sich nicht lange bitten und stieg gemeinsam Rolf Bekkering in das Bahnbau-Team des ebenfalls kürzlich verstorbenen Wolfgang Nurkowski ein. In den folgenden Jahren übernahmen sie dann dessen Aufgaben.

Highlight in der Arena Auf Schalke

Ein besonderes Highlight für den Fußballfan Lutz Szynka war der Bahnbau für das Supercross Auf Schalke im November 2001. Eine ganze Woche wurde an der Mammut-Aufgabe intensiv gearbeitet, um eine anspruchsvolle und spektakuläre Rennstrecke in der Arena zu errichten. Dabei lernte er auch die hintersten Winkel im Stadion „seines“ Vereins kennen.

Beim Motorclub kamen neue Aufgaben hinzu. Die Bewirtschaftung bei den Rennveranstaltungen, insbesondere beim Tanz in den Mai und der vorangehenden publikumswirksamen Freestyleshow. Da wurden dann auch die Töchter Andrea und Stephanie gleich mit eingespannt. Ebenso seine Ehefrau Edeltraud, die seit Jahren am 1. Mai die Hauptkasse besetzt.

Aber auch seine bergmännische Vergangenheit lag Lutz Szynka am Herzen. Als alter Bergmann hielt er die Bergbautradition hoch und hatte bei dem Projekt "Haus des Bergmanns" seine handwerklichen Fähigkeiten eingebracht und bis zu seiner Erkrankung im Jahr 2017 mitgewirkt. Mit besonderer Freude machte er Führungen durch das Museumshaus, um den Besuchern lebendige Eindrücke in die Lebensumstände und Wohnverhältnisse einer Bergarbeiterfamilie in den 1920...1930-er Jahren zu vermitteln.

Familienmensch

Geboren wurde Lutz Szynka in eine Bergarbeiterfamilie in Übach-Palenberg. Durch das Ende des dortigen Bergbaus 1962 zog es die Familie nach Moers, wo es auf der Schachtanlage Pattberg Arbeit für den Vater gab, zuerst nach Meerbeck und später nach Repelen. Was lag da für Lutz Szynka näher, als eine Lehre im Bergbau. So begann er als 13-Jähriger eine Ausbildung auf der Zeche Rheinpreussen. Später erfolgte ein Wechsel auf das Kamp-Lintforter Bergwerk Rossenray. Trotz enormer Arbeitsbelastung machte der junge Familienvater nebenberuflich eine Steigerausbildung auf der Bergschule in Moers. Da die Perspektive für ein berufliches Weiterkommen begrenzt waren, setzte Lutz Szynka noch eins drauf und machte eine Weiterbildung an der Bochumer Bergfachschule, was ihm in der Folge den Aufstieg auf den Posten eines Fahrsteigers ermöglichte. Viele Jahre war Lutz Szynka auch noch Mitglied der Grubenwehr.

Durch die Umstrukturierung des Bergbaus war dann nach 38 Jahren unter Tage Schluss auf dem Pütt und für den 51-Jährigen gab es dann durch die ehrenamtlichen Tätigkeiten eine Möglichkeit die plötzlich vermehrte Freizeit sinnvoll zu nutzen. Das Skatspielen, schon während des Berufslebens liebgewonnene Freizeitaktivität, konnte der Pensionär auch noch im Krankenstand weiter betreiben.

Familiär ging Lutz Szynka immer einen geraden Weg. Nachdem er seine Frau Edeltraud auf der Meebecker Kirmes kennengelernt hatte, stand 1963 die Hochzeit an und der Einzug in die erste gemeinsame Wohnung in Meerfeld. Das Paar bekam zwei Töchter und es folgten die Stationen in Rheinhausen und Vluyn, wo die junge Mutter durch den erfolgreichen Betrieb einer Trinkhalle das Familieneinkommen erheblich aufbesserte.

Vor fast 50 Jahren war dann Endstation in Kamp-Linfort. Hier konnte die junge Familie mit Unterstützung der Ruhrkohle ein Eigenheim errichten, in dem dann auch die Goldene Hochzeit gefeiert wurde.

Durch den Tod von Lutz Szynka verliert der ADAC Motorclub Kamp-Lintfort einen treuen und engagierten Mitstreiter, der sich stets in vorbildlicher Weise für den Verein eingesetzt hat.

Lutz Szynka wurde am 23. Februar auf dem kirchlichen Friedhof der Abteikirche Kamp beigesetzt.

Share by: