Moto-Cross-Rennen fanden in den 50er und 60er Jahren normalerweise auf Naturrennstrecken
statt, die durch Wälder oder über Wiesenhügel führten und eine Länge zwischen 1000 und 2000 m haben sollten. Somit war der Schwierigkeitsgrad der Rennstrecken schon durch die Beschaffenheit des Geländes hoch genug. Da es sich bei der brachliegenden Bahntrasse
am Eyller Berg um ein ebenes Gelände mit einer steilen Böschung zum Berg hin handelte, war es erforderlich, die Bahn teilweise in die Böschung zu bauen und eine Vielzahl künstlicher Hindernisse aus Erdreich anzulegen.
Die Gruppe um Paul Heiermann (zweiter von links) schuf durch größtenteils harte Handarbeit eine in Deutschland
So entstand durch die Gruppe um Paul Heiermann eine, in der damaligen Zeit, einzigartige Rennstrecke mit einem stadionähnlichen Charakter mit einer Länge von ca. 910 m. Der kies- und sandhaltige Boden sorgte für hohe Anforderungen an die Kondition der Fahrer und die künstlich angelegten Sprunghügel für eine gute Show, die von den Zuschauerplätzen optimal beobachtet werden konnte. Das Markenzeichen des Kurses war die superlange Startgerade, über die das geschlossene Fahrerfeld aus 30...40 Starten mit Höchstgeschwindigkeit direkt auf den ersten Sprunghügel zustürmte.
Impressionen aus den ersten Jahren
Die Begeisterung für den aufkommenden Motorsport war riesengroß
Im Laufe der 60er Jahre wurden die Motocross-Maschinen immer professioneller, so dass die Bahn sukzessive durch Veränderungen von Kurven und Sprüngen umgestaltet wurde, um die Durchschnittsgeschwindigkeit bei den Rennen immer im Bereich der vom Sportgesetz vorgeschriebenen 50 km/h zu halten. Durch die Verlagerung des Fahrerlagers und Fortführung der Strecke duch die Brücke hindurch und wieder zurück sowie durch weitere Änderungen wuchs die Streckenlänge im Laufe der Jahre bis auf ca. 1650 m.
Schon zu dieser Zeit hat der Verein sich durch eine Einzäunung und Abschrankung des Geländes
bemüht, das Befahren der Bahn während der übrigen Zeit des Jahres zu unterbinden. Einerseits um die Bahn in einem guten Zustand zu halten und andererseits um die Anlieger vor dauernder Belästigung zu schützen, auch zu einer Zeit, als das Wort Umweltschutz noch nicht erfunden war. Wegen der Seitenwagenrennen ab den 70er Jahren wurde der Rundkurs auf eine duale Streckenführung umgebaut. Für die Solofahrer blieb die alte Streckenführung bestehen. Für die Seitenwagen-Gespanne nahm man einige enge Auf- und Abfahrten heraus und führte die Gespann-Piste teilweise über eine flachere breitere Trasse, so dass auch die zweispurigen Fahrzeuge ihre Überholmanöver relativ gefahrlos durchführen konnten. 1974 gab es noch einmal einen „Quantensprung“ in der Fahrwerksentwicklung, als der Deutsche Willi Bauer die gesamte Weltelite mit den langen Federwegen seiner Maico keine Chance ließ. Die anderen Hersteller zogen nach und die Veranstalter von Moto-Cross-Rennen waren wieder gefordert, die Bahnen so zu gestalten, daß die Geschwindigkeiten sich wieder reduzierten.