Dass Heinz Teborg Mitte der 1960-er Jahre in die Organisation des Motocross am 1. Mai einstieg, war für den Motorclub und auch für den Motocross-Sport in Deutschland ein Glücksfall. Der Rheinkamper war zwar kein aktiver Motorsportler aber am Motorsport und schnellen Autos sehr interessiert. Zudem verfügte Heinz Teborg über ausgeprägte Mangager-Skills, um das Rennen auf dem Eyller-Berg-Kurs in die Top-Liga der deutschen Motocross-Veranstalter zu führen. Viele Jahre lenkte der Motorsportfan das sportliche Geschehen im Motorclub – auch mit neuen Ideen.
Selbst abseits vom Eyller-Berg-Kurs wurde wurde experimentiert. In den 60er Jahren kam eine neue Motorsportdisziplin aus den USA nach Deutschland: Go Kart. Es fanden sich schnell Menschen, die für kleines Geld auch einmal das Rennwagen-Feeling erleben wollten. Unter Leitung von Heinz Teborg mit den Assistenten Wilhelm Bosch und Gerd Susen nahm man sich bereits 1966 dieser neuen Variante des Motorsports an und organisierte zwei Wettbewerbe auf dem Parkplatz am Pappelsee. In dieser Zeit entstand auch die GoKart-Bahn in Kerpen, auf der später Michael Schumacher seine ersten Runden drehte.
Im Sidecar-Moto-Cross, der absolut härtesten Motor-Sportart, wurde ab 1971 erstmals eine Europa-Meisterschaft ausgetragen. Sofort erkannte Heinz Teborg die Attraktivität dieser neuen Motocross-Variante, bei dem das „Team-Work“ einen ganz neuen Aspekt für die Aktiven aber ebenso für das Publikum darstellte. Der Sportleiter ging sofort aufs Ganze und bewarb den Motorclub, ohne „Warm up“, um die Ausrichtung eines Europameisterschaftslaufes. Durch den guten Ruf, den sich der Motorclub bei der FIM (Motorradsportweltverband) erworben hatte, bekamen die Kamp-Lintforter als einziger deutscher Veranstalter einen Zuschlag.
Heinz Teborg als Sportleiter bildete mit Wilhelm Bosch, der bereits im Frühjahr 2022 verstorbenen war, in dieser – aus sportlicher Sicht besten Zeit des Vereins – ein kongeniales Team. Stets über die neuesten Trends informiert, konnten sie das Sportprogramm am Eyller Berg aktuell und attraktiv zu gestalten, um so das Überleben des traditionellen Motocross langfristig zu sichern. wie z. B. mit der Durchführung der „Piratenrennen“ zur Inter-Side-Car-Serie, gemeinsam mit anderen holländischen und deutschen Clubs.
Auch beim ADAC in Köln blieben die Fähigkeiten von Heinz Teborg nicht verborgen. Die Verantwortlichen für den Motorsport gewannen ihn zur Mitarbeit im Team mit Kurt Bosch und Max Deubel, dem Ex-Weltmeister mit dem Straßengespann. Als Motocross-Beauftragter war er bundesweit und auch im Ausland als Funktionär tätig, wie auch als Rennleiter bei den Motocross-Weltmeisterschaftsläufen im bergischen Bielstein
Später folgten Einsätze als Sportkommissar bei Straßenrennen, wie dem 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Bei den vielfältigen Funktionärsaufgaben waren Heinz Teborg sicherlich die berufliche juristische Vorbildung und auch die Erfahrungen als Personalchef hilfreich.
Bis 1982 war der Vollblutfunktionär gleichzeitig noch für die sportlichen Belange des Motorclubs zuständig.
Das „schnelle Leben“ forderte dann seinen Tribut. Ein Herzinfarkt stoppte die berufliche Laufbahn wie auch die Karriere als Motorsportfunktionär. Dem Motorclub blieb er in beratender Funktion als Ehrenmitglied erhalten.
Ein weiterer Schicksalsschlag traf Heinz Teborg und seine Tochter im Jahr 2000, durch den frühen Tod seiner Ehefrau Doris.
In den folgenden Jahren kamen weitere gesundheitliche Einschränkungen hinzu, so dass er die letzten vier Jahre im Altersheim St. Antonius-Haus in Issum-Sevelen verlebte. Trotz aller Einschränkungen und Widrigkeiten verlor er nicht den Lebensmut und war stets freundlich zu seinen Mitmenschen und einfach ein angenehmer Zeitgenosse.
So saßen Heinz Teborg und Wilhelm Bosch, die Cousins waren und privat ein gutes Verhältnis hatten, auch im hohen Rentenalter im Garten bei einer Tasse Kaffee beisammen und erinnerten sich gern an die „wilden“ Zeiten.
Heinz Teborg wurde in Repelen geboren. Nach der Schulzeit in Bornheim (Rheinkamp) folgte die Handelsschule und eine kaufmännische Ausbildung bei einem Notar. Nach dem Wechsel zur Textilveredlungsfabrik Kress und Söhne in St. Tönis schaffte Heinz Teborg den Aufstieg bis zum Personalchef für rund 500 Mitarbeiter.